2022 sollte das Messe- und Kongressgeschäft wieder Fahrt aufnehmen, doch Corona ließ das zunächst nicht zu. Gerade eine Messe konnte zwischen Januar und März auf dem Hamburger Gelände durchgeführt werden. Hinzu kamen einige Hallen, die im ersten Quartal als vorübergehende Unterkunft für Geflüchtete hergerichtet wurden. Geplant waren sieben Veranstaltungen.
Doch vor allem größere Messen mussten wegen fehlender Planungssicherheit abgesagt oder wie die INTERNORGA verschoben werden. Sie startete sechs Wochen später am ersten Maiwochenende und war damit zugleich die erste Veranstaltung des #MesseMonatMai, einer bundesweiten Aktion der deutschen Messegesellschaften und deren Dachverbandes AUMA, um auf die besondere volkswirtschaftliche Bedeutung von Messen aufmerksam zu machen. Denn Messen sorgen an ihren Standorten für erhebliche Umsätze in der Gastronomie, der Hotellerie, bei Dienstleistern und im Einzelhandel.
Die zahlreichen Verschiebungen und der dringende Wunsch der ausstellenden Unternehmen und ihrer Gäste nach Präsenzveranstaltungen führten zu prall gefüllten Messekalendern im Mai und in den folgenden Sommermonaten, einer traditionell eher schwächeren Messezeit, da die großen Veranstaltungen überwiegend im Frühjahr und Herbst stattfinden. Auch in Hamburg ballten sich viele oder große Veranstaltungen im Mai und September 2022.
Nach einigen Gastveranstaltungen im April fand neben der INTERNORGA auch die aus dem ersten Quartal verschobene Fachmesse für Produktion NORTEC ab Ende Mai statt. Hinzu kam planmäßig das Online Marketing Rockstars Festival, das mit 70.000 Besucherinnen und Besuchern Mitte Mai das gesamte Gelände füllte. Zwischen Mai und Juli zählt Hamburg insgesamt 14 Messen – eine ungewöhnlich hohe Zahl für die Jahreszeit.
Der Monat der Großveranstaltungen ist der September 2022: Neben den beiden Weltleitmessen SMM – the leading international maritime trade fair und der WindEnergyHamburg, die aufgrund der kurzen Abfolge logistisch selbst in „normalen“ Jahren eine Herausforderung sind, wird zwischen den Messen im Jahr 2022 auch noch der aus dem Mai verschobene HAFENGEBURTSTAG HAMBURG gefeiert – ein Fest, das seit 1994 von der Hamburg Messe und Congress organisiert wird.
Insgesamt sind für das Jahr 2022 neben neun Eigenveranstaltungen der HMC rund 30 Gastveranstaltungen bei einem Umsatz von rund 97 Millionen Euro geplant.
Im Oktober 2021 brachte die Hamburg Messe und Congress kurz nach der ersten PHOTOPIA Hamburg eine weitere Premiere auf den Weg: Gemeinsam mit dem Partner OMR (Online Marketing Rockstars) kündigte sie den FUTURE MOVES – New Mobility Summit an. Erster Termin war der 17. Mai 2022, an dem FUTURE MOVES einen Tag lang die größte Bühne des bislang größten OMR-Festivals gehörte.
In der Halle B7 präsentierte Moderator Kai Pflaume den Summit, der im ersten Jahr ausschließlich als Kongress geplant war, und dessen hochkarätige Speaker wie Sophia Rödiger von bloXmove, Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin des Hamburger Verkehrsverbunds, den Musikproduzenten, Frontmann der Black Eyed Peas und Tech-Investor will.i.am oder den dänischen Stararchitekten Bjarke Ingels.
Inhaltlich konzentriert sich der Summit auf zukunftsweisende Konzepte, auf Lösungen und Ideen, die international diskutiert und vorangetrieben werden. Dabei werden konsequent alle eingebunden, die zur Mobilitätswende beitragen können, darunter ausdrücklich auch Partnerinnen und Partner, die einem beim Thema Mobilität möglicherweise nicht als Erste einfallen. Ziel ist es, ein führendes, internationales Event für klimaneutrale Mobilität in Hamburg zu etablieren. Das Konzept umfasst neben dem jährlichen Summit eine Community-Plattform, die ganzjährig redaktionell betreut wird, sowie Podcasts und weitere Dialogformate.
Hamburg ist schon heute Deutschlands Innovationszentrum für Mobilität, offizielle EU-Modellregion für Urban Air Mobility und „Reallabor für digitale Mobilität“. Als Austragungsort des FUTURE MOVES – New Mobility Summit unterstreicht die Hansestadt nun ihre internationale Vorreiterrolle. Dabei wollen sich HMC und OMR bewusst jenseits gelernter Pfade und branchenüblicher Inszenierungen bewegen. „Wie die Mobilität der Zukunft aussehen wird, betrifft uns alle. Wir möchten diesem Thema eine neue, große und in dieser Form einzigartige Bühne geben“, so Bernd Aufderheide.
Dabei sollen von Beginn an möglichst viele nationale und internationale Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eingebunden werden. Der FUTURE MOVES – New Mobility Summit soll jährlich stattfinden, kontinuierlich um zusätzliche Formate erweitert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Ein Biotop als Utopie der Stadt von morgen: Mit einem Konzept, das auf Interaktivität und Partizipation setzt, präsentiert sich Deutschland auf der Floriade Expo 2022 in Almere. Die Gartenbau-Weltausstellung in den Niederlanden widmet sich noch bis zum 9. Oktober 2022 dem Thema „Growing Green Cities“. Der Deutsche Garten mit dem Namen „Biotopia – Growing Community“ lädt die Besucherinnen und Besucher zu einer Reise in die urbane Zukunft ein. Vorgestellt werden Lösungen für ein nachhaltiges Miteinander von Natur und Stadt. Mit der Umsetzung hat das verantwortliche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Hamburg Messe und Congress als Durchführungsgesellschaft beauftragt. Für die HMC ist es nach den Deutschen Pavillons auf den Expos 2008, 2012 und 2017, dem Hamburg House auf der Expo 2010 sowie den Deutschen Gärten auf den Gartenbau-Expos 2016 und 2019 bereits die siebte Beteiligung an einer Weltausstellung.
Das Herzstück des Deutschen Gartens bildet ein begrüntes Atrium. Es wird umgeben von einem zweigeschossigen Holzpavillon mit einem Dachgarten, Solarpanelen, Windkraftturbinen und begrünten Fassaden. Dank der Bepflanzungen bildet das Gebäude selbst ein lebendiges Ökosystem, dessen Erscheinungsbild sich im Verlauf der Floriade Expo mit dem Wachstum der Pflanzen stetig wandeln wird. Die interaktive Ausstellung stellt Best-Practice-Beispiele, Projekte und aktuelle Informationen zu den vier Unterthemen der Floriade Expo vor. Dabei zieht sich der Ansatz des gemeinschaftlichen Gestaltens wie ein roter Faden durch die gesamte Ausstellung, so auch im ersten Themenraum „Healthy Urban Living“, wo Organisationen und Projekte aus Deutschland vorgestellt werden, die sich aktiv für Grünräume und soziale Begegnungsorte einsetzen. Besucherinnen und Besucher können hier zum Beispiel auf einem Fahrrad in die Pedale treten, um Energieräder zu aktivieren. Im Themenraum „Green City“ werden Infrastrukturmaßnahmen aufgezeigt, um mit Starkniederschlägen, Trockenperioden oder Luftverschmutzung umzugehen. Hier lädt ein Wasserspiel dazu ein, einen Wasserkreislauf in Gang zu setzen. Um die Energiegewinnung der Zukunft geht es im Themenraum „Regenerative Energy“, um nachhaltige Lebensmittelproduktion und bewussten Lebensmittelkonsum im Themenraum „Local Food“.
Begleitet wird der deutsche Auftritt von einem Kulturprogramm. Besonders smart ist die Idee des Armbands, das die Gäste beim Eintritt in den Garten erhalten. Damit können sie die Exponate der Ausstellung aktivieren, als Belohnung Icons sammeln und diese in eine Projektion einspielen, um ihre Vision einer grünen Stadt der Zukunft zum Leben zu erwecken. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt: Das Restaurant EATTOPIA verwöhnt mit leckeren Gerichten und Getränken aus Deutschland.
